Historische Rückschau.

Dazu Historische Traktor - Austellung       09.05.2013        Lückerath

Die Mechanisierung der Landwirtschaft im ländlichen Raum der Eifel setzte ab 1930 ein. Die Weltwirtschaftskrise, Hungerjahre nach dem 1. Weltkrieg, waren vorbei. Unsere familiären - landwirtschaftlichen Betriebe wagten wieder zu investieren. Bis dato waren Pferdegespanne mit Ackerwagen - Pflügen - Kultivator - Walzen die wesentlichen Arbeitsgeräte. Bei der Heu - und Getreideernte waren jedoch Mann und Frau als Erntehelfer eingesezt - angeheuert als Tagelöhner. Die Schlagkraft des Unternehmens Bauer bestand in der Anzahl der zu Verfügung stehenden Personen - Manpower.

Ab 1950 kamen die Traktoren - Schlepper zum Einsatz. Traktoren - Schlepper vedrängen die Pferde vom Acker.

Die folgenden Beiträge zeigen wesentliche Tätigkeiten auf dem Bauernhofe im Verlauf eines Jahres.  -Titel 47-

 

 

Im Märzen der Bauer die Rösser anspannt. Pflügen - Grubbern - Eggen - Aussaat steht auf dem Plan. Vorliegendes Bild zeigt die Gerätschaften eines Bauerhofes, die aus Anlaß einer Dorfaufnahme Lückerath in den Zwanziger Jahren zusammengestellt wurden.

Vor der Aussaat war das Pflügen angesagt. Hier ein Zweispänner mit einem schon für die damalige Zeit modernen Wende - Drehpflug.

 

Eggen - Saatvorbereitung - Aufnahme Bleibuir - Flur Am Schliebach - damals noch nicht bebaut - Im Volksmund "Op die Schlot" genannt.


Die Heuernte war schon immer mit Stress und Aufregung verbunden. Hoffentlich bekommen wir das Heu trocken in die Scheune. Bis 1930 zogen Kolonnen von Schnittern, oft auf aus 5 Personen bestehend, morgens vor dem ersten Tageslicht aus, um die Wiesen mit der Handsense zu mähen. Der Bauer bestimmte den Taktschlag. An den folgenden Tagen waren Männer - Frauen - Kinder gefordert, das Heu mehrmals zu wenden. Dann wurde es mit Handrechen zusammen gezogen. Wenn es genug getrocknet hatte, wurde es auf Haufen - Kotten gelegt. So konnte ein kleiner Heuregen nicht mehr schaden. Ab 1930 wurden für unsere Bauern auch Ochsen - Pferdgespann - gezogene Mähmaschinen erschwinglich.. Die Originalmaschinen bestanden aus einer Vorderachse - Wagen und dem Mähantrieb. Zwei schwere mit Rippe bewehrte Stahlräder saßen auf einer Achse, die ins Gebriebe ging. Auf diesem Wege wurde Messerstange über einen Kurbeltrieb in Tätigkeit gesetzt. Bei Gespannzug hatten die Mähmaschinen dennoch ihre Tücken. Die Räder rutschten auf dem Boden, die Kurbelstange mit Schneidmesser bekam nicht den richtigen Schwung und verstopfte. Die Männer mit ihren Sensen brauchten nicht mehr so oft auszuschwärmen. Störungsfrei und einen gute Hilfe waren die maschinellen Gabelwänder und die Zinken - Heu - Reschen. Das Heu konnte zügiger aufbereitet und eingesammelt werden.

Ein Lückerather Bürger hat seinem Fundus u.a. eine Mähmaschine, Gabelwender, Heurechen.

Diese Mähmaschine hatte ursprünglich noch eine Vorderachse - Wagen. Sie wurde in den 50 ziger Jahren auf Schlepperzug umgestellt. Die Vorderachse wurde abmontiert und an den Balken wurden eine Traktor - Zugöse gebracht.

Der Gabel - Heuwender war eine Erleichterung für die Bauern und machte sehrgut seine Dienst.

Die Heuwender wurden im Ein - Spänner - Zug gefahren. Beim Umbau auf Traktorzug wurden die beiden Deichsel durch eine Traktor - Zugdeidchsel erzetzt.

Zinken - Heurechen auf Traktorzug umgebaut.

 


 

Bis 1950 waren Pferde - Ochsen - Fahrkuh - Gespanne - mit Leiter - Acker Wagen - Holzräder - Eisenbereifung bedeutende Transportmittel

Die Schlag - Kipp - Karre diente zum Transport von Schüttgütern.

 

Hier eine Kipp - Schlag - Karre - Nach 1950 auf Traktor - Zug - umgebaut.

Die Speichenräder aus Holz wurden entfernt. Eine LKW - Vorderachse mit Gummibereifung wurde untergebaut.


Nach 1950 war eine Kutsche bei den jungen Männern auf den Höfen nicht mehr en Vogue. Motorräder und VW Käfer waren das neue Transportmittel.

Auf die Kutsche folgte ein VW - Käfer als Familien - Transport - Mittel.

 

 


 

Bis 1930 war die Getreide - Ernte schwere Handabreit. Mäher - Schnitter - Kolonnen rückten oft zu fünf Mann aus. Sie führten ihre Mahd - Sense und den Haken mit. Die Sense war kürzer als eine Gras - Mäh - Sense. Der Stil reichte nur bis in Höhe der rechten Hand. Hier war ein Holz - Formgriff und eine kleine Finger - Lederschlaufe angebracht. Der Schnitter konnte mit einer Hand die Mahdsense führen - schlagen. In der linken Hand hielt er den Mahdhaken. Mit diesem fing er die geschnittenen Getreidehalme zu einem kleinen Bündel auf, die abgelegt wurden. Meistens folgten weitere Männer und Frau, die das abgelegte Getreide zu Garben zusammen fügten. Diese wurden dann mit ein Ähren - Strohband zusammen gebunden und zu Kotten - Häusschen aufgestellt. Die Ähren trockneten nach. Die Garben wurden in die Scheune gefahren.

Das Rheinische - Freilicht - Museum - Kommern veranstaltet am 17. - 18.09.2011 "Tag nach der Ernte" Als die Mähmaschine die Sense ablöste. Dort können sie live - authentisch erleben, wie es vo 80 bis 100 Jahren bei der Ernte auch in Lückerath - Eifel war. Auf der Internetseite der Stadt Mechernich vom 07.07.-2011 hat das Rheinische Freilichtmuseum einen ausführlichen Bericht eingestellt, wie es damals bei der Ernte war. Ochsen und Pferde kommen an diesen Tagen zum Einsatz - Lebendiges Museum - Im National - Nartur - Park -Eifel.

Der Mähbinder stellte neuerdings eine Erleichterung dar. Das anstrengende Mähen - Bündeln entfiel.

Aufrichten der Strohgarben zu Kotten - Häusschen.

Pferdegespann - Ackerwagen bringt die geladenen Getreidgarben zu einer Feld - Stohbahn - Miete oder Scheune.

Hier hat ein Lanz Bulldog D 2416 die Anfuhr übernommen.

Die Bauern in Lückerath hatten schon um 1930 eigene - mobile Dreschmaschinen, die mit einem Elektromotor angetrieben wurden. Die Getreide - Garben lagen trocken unterm Dach. Wenn die Wintersaat getätigt war, begann die Drescharbeit - wetter - unabhängig.

Das Getreide lag in Scheunen und Schuppen trocken.

Die Pferde - Gespann - Mäh - Binder wurden auf Traktor - Zug umgestellt. Ein Hanomag R 40 dient als Zugmaschine.

Ein Deutz F 3 L 514 treibt einen Dreschkasten und eine Ballenpresse beim Scheunendrusch an.

Bei der Ernte und dem Dreschen standen viele Helfer bereit. Traktor - gezogene - später selbstfahrende Mähdrescher ersetzten den Mähbinder.

Mähen und Aufrichten der Garben war nicht mehr notwendung. Getreide konnte schneller ins Trockene gebracht werden.

Bild: Lückerath schlepper - gezogene Lanz - Mähdrescher. Als Traktor war ein Lanz D 4016 - 40 PS vorgespannt.

Einige Jahre später lösten die selbst - fahrenden Mähdrescher von Lanz  - John Deere - Fahr - Deutz - New - Holland - IHC die traktor - gezogenen Mähdrescher ab. Die Entwicklung ging rasant weiter. Die Schnitt -  Breite - wurde ständig erweiter. In 2011 fährt eine Lückerath Landwirt - Lohnunternehmung mit einer Mähdrescher von über 6 m Arbeitsbreite über die Getreidefelder. Damit spurgenau gefahren wird, steuert ein spezielles GPS Gerät für Landmaschinen - Traktor die Lenkung


Mechanisierung - Technisierung - Landwirtschaft führt fortlaufend zu Veränderungen in den Dörfen. So auch in den Dörfern des Vorgebirges - Rhein - Schiene. MVC - Brenig.

Fach - Werk - Häuser - Typische Viereck - Höfe wurden ab Beginn der 50.ziger Jahre abgebrochen. Viele dieser dorfprägenden Fachwerk - Ensembles - Höfe fielen der Spitzhacke zum Opfer. Die Hofstellen mussten erweitert werden, um den größeren Maschinenpark, die mit der technischen Entwicklung in der Landwirtschaft einherging, wirtschaftlich nutzen zu können. Einige Bauerhöfe aus Rheinland und der Eifel hatten das Glück, von Fachmännern des Rheinischen Freichlicht - Museum abgebaut zu werden. Das alte Inventar - Wohnungs - Hof - Einrichtung wurde mit ins Museum nach Kommern übernommen. Im Pferdezeitalter waren die dörflichen Schmieden - Stellmachereien - Wagner wichtige Partner für die Bauern. Wie die Pferde vom Hofe verschwanden, hatte der Hofschmied im Dorfe auch keine Pferde mehr zu beschlagen. In der Eifelregin etablierten sich ab 1950 die kleineren Traktoren - Land - Maschinen - Händler - Reparatur - Betriebe. Diese sorgten für eine Marken - Vielfalt - Von Allgaier - IHC - Cormick - Zettelmeyer. In 2011 gibt es diese Vielfalt nicht mehr. Es blieben die großen Handels - Landmaschinen - Technik - Zentren. Bleibuir Fa. Oppenberg - Deutz - Fahr - Repräsentant. Die RWZ hat ihre Werkstätten in den Dörfern aufgegeben und ein Zentrum in Zülpich für die Marke Fendt gegründet. Die Firma Zimmermann hat in Euskirchen eine Zentralwerkstatt für John Deere eingerichtet. Im Südkreis Euskirchen gibt es die Firma Kirwel, die in Blankenheim u.a. die Marke Fendt anbietet.